Gynäkologie

Gynäkologische Untersuchung

Die gynäkologische Untersuchung ist nicht nur als frauenärztliche Kontrolle beim Auftreten von Beschwerden zu verstehen. Vielmehr handelt es sich um eine wichtige Vorsorgeuntersuchung, die auch bei völlig beschwerdefreien Frauen durchgeführt  werden sollte.

Gerade im Bereich der Früherkennung von Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs spielt die regelmäßige Kontrolle eine entscheidende Rolle. Je früher eine Krebserkrankung oder deren Vorstufe erkannt wird, desto besser sind die Behandlungs-möglichkeiten.

Für junge Frauen bietet der Besuch beim Frauenarzt auch die Möglichkeit, sich umfassend über Themen wie Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft zu informieren.

 

Junge Patientinnen brauchen dabei keine Angst zu haben, dass Inhalte eines solchen Gesprächs ohne ihr Wissen an Eltern oder Erziehungsberechtigte weitergegeben werden.


Verhütung

Nur wer dauerhaft und bei jedem Geschlechtsverkehr verhütet, ist vor einer ungewollten Schwangerschaft und (wenn mit Kondom verhütet wird) vor Geschlechtskrankheiten sicher, wobei zu beachten ist, das ab dem ersten Eisprung eine Schwangerschaft möglich ist.

 

Der Pearl-Index gibt an, wie sicher eine Verhütungsmethode ist. Er zeigt, wie viele Frauen, die regelmäßig Sex haben und verhüten, innerhalb eines Jahres trotzdem schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index ist, deso sicherer ist die Methode.



Wechselbeschwerden

Das Klimakterium bezeichnet bei der Frau die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause. Diesen Zeitabschnitt bezeichnet man trivial auch als Wechseljahre.

Es bedarf in der Regel keiner Behandlung, solange keine starken Beschwerden auftreten, die durch die hormonelle Umstellung verursacht werden.

Im Durchschnitt beginnt das Klimakterium mit 45 bis 55 Jahren und führt häufig zu Schwankungen im Menstruationszyklus. Wurden die Eierstöcke schon früher operativ entfernt, setzt das Klimakterium unmittelbar danach ein.

Als Postmenopause wird der Zeitraum zwölf Monate nach der letzten spontanen Menstruation bezeichnet. Die wichtigste hormonelle Änderung ist der Rückgang des Östrogens, das in den Eierstöcken gebildet wird. Die häufigsten Beschwerden während der Wechseljahre sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Libidomangel, eine Atrophie der Scheidenhaut mit entsprechender Trockenheit, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, zu Scheidenentzündungen und zu Blutungen führen kann.

Weitere Beschwerden, die auftreten können sind Schwindel, vermehrte Ermüdbarkeit, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, Harninkontinenz, Blasenentzündungen und Haarausfall.

Zur Linderung der Beschwerden, wie zum Beispiel Hitzewallungen, genügt in vielen Fällen eine Behandlung mit Pflanzenpräparaten wie Traubensilberkerze oder Mönchspfeffer, regelmäßiger körperlicher Aktivität oder Entspannungstechniken wie Yoga. Es kann aber auch bei besonderem Leidensdruck notwendig sein, kurzfristig eine lokale oder systemische Hormonbehandlung durchzuführen.


Inkontinenz

Alle Probleme im Bereich des kleinen Beckens werden einer Tabuzone zugeordnet, über die überhaupt nicht oder nur widerwillig gesprochen wird. Da der Krankheitswert subjektiv verschieden ein-geschätzt wird, ist das Ziel in einer vertrauensvollen Atmosphäre über den Leidensdruck zu sprechen. Frauen, ab dem 45. Lebensjahr sind zu 50% gelegentlich und zu 10% täglich schwerwiegend inkontinent.

Aufgrund verschiedener Formen der Inkontinenz ist ein ausführliches Gespräch mit anschließender Untersuchung und Medikamentenerhebung notwendig. Nur so kann die optimale Therapieform, die sich von Physiotherapie über Medikamentengabe bis hin zur operativen Sanierung gestaltet, gefunden werden.